Eine komische Frage, oder? Für uns im Alltag, scheint diese Frage einfach zu beantworten zu sein, da wir die Zahlen als Ziffern verstehen. Einige Informatiker können diese Frage jedoch anders beantworten: Wenn sie versuchen anhand von künstlicher Intelligenz (KI) den Unterschied zwischen Ziffern handschriftlich geschriebener Zeichen zu erkennen. Hierzu spielen die Kleinigkeiten wichtige Rollen.
Beispielsweise unterscheiden sich eine Zwei und eine Drei in ihren Anfangspunkten und Endpunkten. Man stelle sich ein Koordinatensystem vor. Zeichnet man eine Zwei als Ziffer in dieses Koordinatensystem, fängt man oft links oben an. Dadurch liegt der Anfangspunkt im zweiten Quadranten. Beim Zeichnen einer Drei gilt das Gleiche. Berücksichtigt man ihre Endpunkte, dann bemerkt man, dass die Zwei im vierten Quadranten und die Drei im dritten Quadranten endet. Diese Vorgehensweise haben wir am Handwriting-Recognition-Workshop des HPI kennengelernt. Am Ende dieses Workshops waren wir in der Lage, eine handschriftliche Eingabe, wie beispielsweise eine Drei, von künstlicher Intelligenz erkennen zu lassen.


Dieses Jahr fand das MINT-EC-HPI-Camp aufgrund steigender Infektionszahlen im Zuge der COVID-19 Pandemie als ein eintägiger Online-Workshop am 20.10 statt. Wir, Elif Özsoy und Muhammed Esad Çiftçi aus der Klasse 11a, haben an diesem Handwriting-Recognition-Workshop des HPI teilgenommen, bei dem der Schwerpunkt auf der Handschrifterkennungstechnologie lag.
Zuerst haben wir uns über Discord, einem Videokonferenzprogramm, getroffen und dann wurden wir in Gruppen aufgeteilt. Dort haben wir manche Kennlernspiele gespielt, die ein gegenseitiges Kennenlernen der Gruppenmitglieder ermöglichte und uns auf die nachfolgende Arbeitsphase vorbereitete.
Die erste Arbeitsphase dauerte bis zur Mittagspause und die zweite Arbeitsphase bis circa 18 Uhr, bei der wir als ein Team die gestellten Aufgaben intensiv bearbeiteten. Die stufenartige Reihe von Lektionen, die insgesamt aus 16 Aufgaben bestanden, diente zur Vorstellung der Handschrifterkennungstechnologie und zum Einstieg der dazu genutzten Programmiersprache. Die Arbeitsaufträge erfolgten in Schwierigkeitsgraden. Dadurch konnten die nötigen Arbeitsanweisungen leichter umgesetzt werden, indem die eigenen Gedanken in einem Programmierkode ausgedrückt wurden und somit die Programmierkenntnisse erweitert wurden. Am Ende der 7‑stündigen Arbeit waren wir in der Lage, mit den wichtigen Funktionen des JavaScripts ein handschrifterkennendes System zu kodieren, damit die gezeichneten Zahlen in Form einer Integer-Zahl ausgegeben werden.
Das online MINT-Camp war sehr interessant, da wir eine neue Programmiersprache, JavaScript, kennengelernt haben. Das richtige Erkennen von Problemen und das konkrete finden nachvollziehbarer Lösungen hat uns fasziniert. Außerdem haben wir durch die arbeitsorientierte Gruppenarbeit Kontakt mit anderen deutschen Schülern gehabt. Der Austausch mit gleichinteressierten war sehr zielführend und hat unser Interesse am Ingenieurwesen noch mehr intensiviert. Abschließend lässt sich sagen, dass obwohl dieses MINT-Camp coronabedingt „virtuell“ stattfinden musste, dieser Workshop sich sehr für uns gelohnt hat und wir sehr dankbar sind, dass wir an diesem MINT-Camp teilnehmen konnten.
